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3. und 4. Mai 2011

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Englisch translation
Libelula Camp Nacala
Chalet im Libelula
Restaurant des Libelula, Nacala
Somewhere in the City
Verkaufsstände am Straßenrand
Am Beach Fernao Veloso
Straßenszene
Buschpiste bei Memba
Eine von vielen Brücken
Im Dorf bei Lurio
Bergszenerie
Madonna im Baum
Strohhütte
Verfallenes Gebäude im Busch
In Lurio
Mündung des Rio Lurio in den Indischen Ozean
Dorfbewohner helfen beim Schalfen
Durchs hoher Gras

Die Madonna im Baobab -
Auf der Suche nach den Wasserfällen am Rio Lurio

Tag 28 - 3.5.2011

Das Libelula in Nacala – Garnelen und mehr

Heut erkunden wir ein wenig Nacala, versuchen erst einmal Geld zu bekommen, was gar nicht so einfach ist. Zwei von drei ATMs gehen nicht.  Dann suchen wir ein Anti-Moskito-Mittel zu bekommen, weil unsere mitgebrachten Peaceful Sleep alles sind. Die Moskitos sind derzeit überall in Mosambik höchst aggressiv, wenn wir morgens das Zelt öfnnen, fliegen sie bereits hinein, man muss sich schon einsprühen, bevor man aufsteht. 7 Dosen haben wir in 2 ½ Wochen verbraucht.

Der Tagesablauf richtet sich schon danach, wann man sich eingesprüht hat, nach dem Aufstehen schnell unter die Dusche oder 3 – 4 Stunden warten, sonst muss man sich gleich wieder einsprühen. 4, 5 Mal am Tag ist das nötig. Bähhh.

Besonders im Libelula hier in Nacala gelingt eigentlich keine Dusche, ohne dass man gestochen wird. In der Apotheke gibt es in Mosambik nur Moskito Repellent mit Citronella. Wir suchen in 4 Läden, zwei mit Indischen Besitzern, zwei mit moslemischen Besitzern. Alleine schon die Auswahl der Geschäft ist überwältigend. Man bekommt eigentlich ALLES. Man muss es nur finden....

Geschäft 1 mit Indischem Besitzer hat Gemischtwaren, haltbare Lebensmittel, Waschpulver, Toilettenreiniger, Seife, usw. Der Laden ist voll und der Besitzer trohnt hinter der Theke an einem Tisch, wo er kassiert. Die farbigen Bediensteten reichen die Waren von hinten an die Theke an die Frau des Besitzers. Sie rechnet den Preis aus, der Bedienstete gibt die Ware in eine Tüte und reicht die Ware und den Zettel mit dem Preis an den Besitzer. Dieser kassiert, während der Bedienstete die Ware an den Kunden gibt. Das Problem für uns, wir sind Supermärkte gewöhnt, wo wir uns selbst bedienen und meist auch alles finden, was wir brauchen, auch wenn wir nicht wissen, wie es auf Portugiesisch heißt. Wir kaufen also deutlich weniger ein.

Geschäft 2 hat das selbe Angebot, dazu noch Getränke wie Coca Cola und Wasser, aber einen moslemischen Besitzer. Auch hier springen farbige Bedienstete im Hintergrund herum.

Geschäft 3 hat wieder eine Indische Besitzerin. Es gibt Stoffe (sehr schöne übrigens), Nähzubehör, Campingartikel, Töpfe, Pfannen, Elektronikkram, Kosmetika. Die Besitzerin ruft ihren Sohn, der englisch spricht, der schickt uns zum Chemist downtown wegen des Moskito Repellents.

Geschäft 4, direkt neben Geschäft 3, hat nur Kosmetika und einen moslemischen Besitzer. Ohne große Hoffnung probiere ich es da auch noch und ein Wunder, der Mann hat, was wir suchen, Moskito Repellent mit DET zum Preis von 95 Meticais pro Flasche. Er öffnet sogar eine Flasche, damit ich zwischen Lemon und Rosmarin entscheiden kann.

Auch hier muss der farbige Bedienstete ran, auch wenn ich die einzige Kundin bin. Der Junge muss die 5 Flaschen, die ich kaufe, in die Plastiktüte tun und diese mir geben. Und das liegt nicht daran, dass ich weiß bin, alle Kunden werden so behandelt. Zum Glück verhält man sich im Norden Mosambiks den Touristen gegenüber völlig neutral. Weder in Caia, noch in GurueNampula oder Nacala wurden wir großartig angebettelt oder angestarrt. Und wenn es Bettler gab, bettelten diese alle an, also auch Einheimische.

Wir kaufen neben dem Repellent auch noch Scheibenkäse und Brötchen, letzteres in der Bäckerei. Außerdem können wir uns Eiskrem, die Padaria (Bäckerei) hatte gerade eine frische Lieferung bekommen und das Eis war somit noch nicht 10 mal aufgetaut und wieder gefroren.

Nachdem wir die Einkäufe erledigt haben, besuchen wir noch Fernao Veloso, den Strand vor den Toren Nacalas. Hier an der Landzunge ist es noch wie vor Jahrhunderten. Die Einbäume liegen aufgereiht am Strand, Frauen verkaufen Fisch, Calamares und Maiskolben, außerdem natürlich die unvermeidlichen Chips, Coca Cola, Fanta. Frauen sitzen mit ihren Kindern herum, tratschen, stillen, Männer hocken bei den Booten und tratschen, Jugendliche werfen am Pier die Angelschnur aus. Außer, dass einige fotografiert werden wollen, beachtet man uns weiters nicht.

Lange wird das wohl nicht mehr so bleiben, hinter der Traumkulisse Fernao Veloso entsteht eine riesige Lodge. Überhaupt wird an diesem Teil gebaut wie verrückt. Zwischen dem Libelula und der Landzunge gab es bestimmt 20 Neubauten.

Am Abend gönnen wir uns eine Platte mit Garnelen, Salat und selbst gemachte Pommes im Restaurant des Libelula, bisher konnten wir leider keine Prawns am Strand kaufen. Wir sitzen ncoh ein wenig mit Ian and PJ zusammen, sie haben heute eine improvisierte Tierklinik organisiert. Zusammen mit Freunden haben sie den Tierarzt aus Pemba kommen lassen zum Impfen, Sterilisieren und behandeln der verschiedenen Haustiere. Ian telefoniert sogar noch um herauszufinden, ob die Beach Road, die wir am nächsten Tag nach Pemba fahren wollen, passierbar ist, die Regenzeit ist immer noch nicht ganz vorbei, wies aussieht, haben wir aber Glück.

Satt fallen wir ins Bett, nachdem wir das meiste schon gepackt haben, um am nächsten Morgen schnell losfahren zu können. Mhhhh Garnelen, ein Traum ……


Km 108, 3 Std, 31°, Sonnig
640 Meticais im *** Libelula Camp


Tags:
Nacala, Nampula, Libelula, Pemba, Fernao Veloso


Englisch translationTag 29 - 4.5.2011

Auf der Suche nach den magischen Wasserfällen des Rio Lurio -. Madonna im Baobab

Wir fahren um 7 Uhr los, denn wir wollen heut auf einer Gravel Road über Memba nach Pemba fahren. Hinter Memba treffen wir eine deutsche Familie mit MAN Truck, die seit 8 Monaten mit den 3 und 5 jährigen Kindern von Deutschland nach Südafrika unterwegs ist. Natürlich wird erst mal geredet und Informationen ausgetauscht.

Dann geht es weiter in Richtung Lurio, das Örtchen liegt an der Mündung des Rio Lurio in den Indsichen Ozean. Unterwegs entdecken wir eine Madonna im Baobab, Ideen haben die Leute hier? Da es schon halb 12 ist, fahren wir weiter.

Eineinhalb Stunden später erreichen wir Lurio. Der Weg wurde sichtbar schlechter auf den letzten 20 Kilometern. In Lurio ist die Straße erst mal zu Ende. Das River Crossing fällt aus, der Weg ist ausgewaschen und natürlich hat ihn niemand repariert. Jugendliche aus dem Dorf wollen uns für Geld nach Pemba bringen. Der Dorf- Polizist führt uns durchs Dorf, vorbei an schreienden Kindern, Mütter, die große Augen machen und Männern, die ihre Liege aus dem Weg räumen. Dann erklärt er uns, weiter vorne sei eine Brücke, danach ginge es nach Namapa. Die Strecke wäre OK. Wir geben ihm 100 Meticais für sein Moped.

Namapa ist unser Ausweichziel, an der Route dahin soll der Rio Lurio schöne Wasserfälle haben. 90 Kilometer Buschtrasse liegen vor uns. Aber es geht sehr sehr langsam voran, teils ist die Straße kaum noch zu erkennen. In den Dörfern fahren wir oft nur wenige Zentimeter an den Häusern vorbei. Die Menschen sind freundlich, winken und lachen. Die Kinder kreischen und rennen uns nach. Um kurz vor 3 ist erst Mal Schluss, ein Baum ist umgestürzt und blockiert die Trasse. Wir sind schon am Umkehren, da erscheint ein junger Mann und zeigt uns die „neue“ Straße nach Namapa. Ein Trampelpfad, der um einen Hügel herum führt und uns nach 3 Kilometern wieder auf den ursprünglichen Weg zurückbringt. Teils fahren wir in 2 Meter hohem Riedgras. Der junge Mann will kein Geld, aber er bekommt einen Kürbis von uns und eine Ananas.

Um 5 dann das nächste Hindernis, eine 80 cm tiefe Auswaschung. Hier helfen 20 Dorfbewohner schaufeln und hacken, um den Weg fahrbar zu machen. Die Frauen stehen herum, lachen und tratschen. Wir sind die Attraktion. Die letzte Ananas und zwei Packungen Kekse wechseln den Besitzer, eine Frau mit Lumpen an bekommt ein neues T Shirt (auf Bitten des Dorfchefs) und der Dorfchef bekommt 300 Meticais. 30 Minuten später fahren wir weiter unter großem Hallo. Längst ist klar, dass wir im Busch übernachten müssen, es sind noch über 50 km zu fahren bis Namapa.

Wenige Kilometer später dann ist endgültig Schluss, eine 10 Meter lange Passage steht einen Meter unter Wasser, schade, wir müssen kurz vor den Wasserfällen sein. War es im letzten Dorf schon schwierig mit der Verständigung, geht hier gar nichts mehr, nur eins ist klar, hier gibt es keine Umleitung. Die Wasserfälle des Rio Lurio scheint niemand zu kennen. Nachdem die Trasse auf den 40 Kilometern bis hierher nur schlechter wurde, beschließen wir, umzukehren.

Die Wahrscheinlichkeit, am Morgen doch noch weiter zu kommen, ist verschwindend gering. Wir drehen um und fahren zurück, es ist inzwischen dunkel. Da es noch über 300 km nach Pemba sind, wollen wir soweit fahren wie möglich und dann irgendwo schlafen. In den Dörfern ist das Hallo und das Kreischen der Kinder nun natürlich noch größer. Trotz völliger Dunkelheit, ab und an sieht man ein Feuerchen oder eine Taschenlampe, tobt in den Dörfern jetzt das Leben. Kinder spielen, man isst, geht zum Nachbarn spazieren. Wieder werden Liegen von der Straße geräumt, überall sehen uns aufgerissene Augen an. Bis um 22 Uhr finden wir immer wieder Orte, an denen gefeiert wird, eine Lampe und ein Radio, solarbetrieben, dazu Bier, Musik und 30, 40, 50 Dorfbewohner sind dabei, Party zu machen. Wieder kommen wir an der seltsamen Madonna im Baobab vorbei.

Wir finden eine Stelle, an der grad mal keine Hütten stehen und parken am Straßenrand, machen uns etwas zu essen und einen Kaffee und gehen schlafen. Die Dorfbewohner, die uns beim Schaufeln halfen, gehen uns nicht aus dem Kopf. Sie sind fast 40 km von Lurio entfernt. Nach Namapa sind es 50 Kilometer. Nach Lurio scheint ab und an ein Auto oder Lieferwagen zu kommen, danach sahen wir nur noch Mopedspuren. Es gibt keine Schule mehr, natürlich auch keinen Gesundheitsposten, keine Kirche, keine Moschee. Kein Laden, kaum Handel. Natürlich auch kein Mobilfunknetz, kein Plastikmüll. Nur zwei Bewohner sprachen Portugiesisch, ein Jugendlicher etwas Englisch. Dennoch waren vor allem die Frauen sehr selbstbewusst und kommunikationsfreudig, die Männer offen, es wird viel gelacht.

Ich würde gerne irgendwann dahin zurückkehren und mehr über das Leben im Busch zwischen Lurio und Namapa erfahren. Unter einem phantastischen Sternenhimmel schlafen wir müde ein, wir schließen noch Wetten ab, wann uns der erste Fußgänger oder Modefahrer wecken wird. 

Km 333 15 Std, 42°, heiß und schwül
0 Meticais im Buschcamp bei Lurio 

 

Tags: Lurio, Namapa, Madonna im Baobab, Pemba, Memba, Rio Lurio,

Koordinaten der  Madonna: S13 46.744 E40 17.752



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madonna im Baobab bei Lurio