Zurück in die Zivilisation

27. Oktober 2009

325 km in 7,5 Stunden, Fahrt vom Balule Camp im
Kruger National Park nach Nelspruit, 27°

Um 5 Uhr klingelt der Wecker und nach dem ersten Kaffee geht es unters Auto, der Krachmacher ist schnell gefunden, die Feder ist in drei Teile zerbrochen und eines davon hat die Achsmanschette beschädigt, so dass Schmierfett austritt und ein zweites Teil hängt in der Luft und schabt am Rad, daher der Lärm. Glücklicherweise ist eines der drei Teile auszubauen, das Leck in der Manschette dichten wir afrikanisch, mit Frischhaltefolie und darum Kabelbinder, was anderes haben wir nicht.

Als es richtig hell ist, entdecke ich im Camp einen blühenden Baobab, Baobabs blühen nur zwei Tage im Jahr und bisher sah ich nur einmal in Tansania einen blühenden Baum, da hatte ich es versäumt die Blüten zu fotografieren. Doch das Wetter ist bescheiden und es fängt auch noch zu regnen an. Nach einer schnellen Dusche geht es los in Richtung Malelane Gate.

Ein Sattelstorch im Wasser, ein undeutlicher Klippspringer und eine Elefantenfamilie beim Überqueren der Straße sind alles an fotografischer Ausbeute für den Vormittag und, eine Polizeikontrolle, davon hatte ich bisher nur gelesen. Ein alter Löwe liegt an einem Wasserloch, er sieht schlimm aus, dürr, man sieht die Rippen und er ist voller Zecken, er schleppt sich ans Wasser und trinkt und liegt dann daneben und schläft, sehr lange wird er wohl nicht mehr leben, der Arme.

Eine Giraffe noch, dann sind wir über den Crocodile River, am Gate und draußen, auf der N4 nach Nelspruit, die Toll Road, sie ist kostenpflichtig, führt durch endlose Bananen- Orangen- und Zuckerrohrplantagen und durch eine wunderschöne Landschaft, wie schon im letzten Jahr sind wir beeindruckt von Lowfeld, es ist üppig grün und schwül hier. Ein Stunde brauchen wir bis Nelspruit, dann biegen wir ab in Richtung Barberton auf die R40, auf der Suche nach einem Campingplatz namens Leo’s Camp, 12 Kilometer hinter Nelspruit, die Adresse habe ich aus dem Internet.

Hätte ich mir die Seite nur richtig angeschaut, man muss sich vorher anmelden und so finden wir weder die Campsite, noch erreichen wir telefonisch jemanden. Also fahren wir zurück nach Nelspruit, nachdem wir vergebens bei einigen B& B’s angerufen haben, alles voll. Es ist 17 Uhr und zurück in den Park ist nicht zu schaffen. Durch Zufall finden wir ein ansprechendes Guesthouse, Mabevonne, wir nehmen ein Apartment für eine Nacht, morgen sehen wir weiter. Es ist hübsch hier, aber für unsere Verhältnisse auch teuer, fast luxuriös.

Wir sind ziemlich geschafft und fahren schnell noch nach Nelspruit, holen eine Pizza bei Debonnairs, dabei finden wir gleich das Mega 4x4, wo morgen früh die gebrochene Feder repariert werden soll. Die Pizza ist lecker und heiß und satt gehen wir ins Bett, ein komische Gefühl, wieder einmal in einem geschlossenen Raum zu schlafen!


28.10.09

33 km, Aufenthalt in Nelspruit, 29°

Wir buchen im Mabevonne noch eine weitere Nacht und laden das Auto zum Teil aus, während Fred mit dem Wagen zu Mega 4x4 fährt, will ich die verschiedenen Kisten sauber machen, den Kühlschrank reinigen und für Ordnung sorgen. Außerdem wollen wir ein oder zwei Pakete nach Struisbaai schicken, es haben sich verschiedene Souvenirs angesammelt und seit Tansania fahren wir eine ganze Kisten voll unnötiger Sachen mit uns herum, es war nur zu teuer, sie von Tansania aus zu schicken.

Damit bin ich bis 14 Uhr gut beschäftigt und Fred holt mich ab, der Wagen ist gewaschen und poliert, die Feder ausgetauscht, beziehungsweise beide Federn hinten, denn sonst wäre eine Ungleichheit da nach 30.000 Kilometern. Das hat wunderbar geklappt, wie immer bei Winelands 4x4, unserem 4x4 Ausrüster in Somerset West, die zweite Feder gab es ohne überhaupt etwas sagen zu müssen.

Wir gehen noch ein wenig einkaufen, dann fahren wir zurück ins Guesthouse, beladen das saubere Auto und kochen, eine Reispfanne mit Stew gibt es und dazu Salat, wir sitzen auf dem Balkon des zweigeschossigen Appartements und genießen die warme Luft, morgen fahren wir nach Johannesburg, am Freitag kommen Freunde an, die wir am Flughafen abholen werden.