Hausbau in Cradock

23. November 2009

441 km in 8 Stunden, Fahrt von Lesotho nach Cradock, 30°

Wir verabschieden uns von den Bergen Lesothos und fahren in Richtung Zebra Mountain National Park. Wir fahren den direkten Weg, er beinhaltet auch Gravel Road, ab und an hört man von vorne ein merkwürdiges, schabendes Geräusch, aber es hört irgendwann auf und wir denken nicht mehr daran, als wir in Cradock sind.

Es gibt einen Spar und ich gehe einkaufen, Fred bewacht das Auto. Danach machen wir uns auf in Richtung Zebra Mountain National Park, eigentlich wollen wir zelten, doch das Wetter macht uns einen Strich durch die Rechnung, Wolken ballen sich zusammen und es gibt ein Gewitter. So suchen wir uns ein B&B, das Fish River Cottages hat ein Zimmer für uns frei. Wir fahren zum Sonnenuntergang noch mal auf den Hügel in Richtung Zebra Mountain National Park, die Wolkenbänke werden von unten in alles Farben angestrahlt, sie hängen tief, fast greifbar über unseren Köpfen.

Zum Abendessen gibt es etwas kaltes, Salate haben wir genug und auch frisches Brot vom Spar, wir gehen früh ins Bett, um morgen pünktlich um 6 in Park zu sein.


24. November 2009

146 km in 6 Stunden, Game Drives im Zebra Mountain National Park, 33°

Trotz Wecker haben wir verschlafen und fahren erst um 8 Uhr in den Park. Der Mann am Gate ist echt klasse, er legt eine Show hin, die uns zum Lachen bringt. Das ist auch nötig, denn das Wetter ist wieder einmal bescheiden.

Keine 6 Kilometer hinter dem Gate sehen wir dann auf einmal eine Cheeta mit 4 Jungen, ich bin so überrascht, dass ich nur wenige brauchbare Fotos machen kann, das Licht ist auch sehr schlecht. Wir beobachten die wunderschöne Katze mit den verspielten Jungtieren eine zeitlang, wie sie am Hang entlang marschieren, zu schnell sind sie verschwunden. Hinterher erfahren wir, dass die Tiere erst seit April 2009 im Park leben.

Im Main Camp angekommen besorgen wir uns erst einmal ein Permit für Day Visitor, Eintritt zahlen wir keinen dank der Wild Card, aber es muss alles seine Ordnung haben. Dann fahren wir zur Campsite zum Frühstücken. Ein Cape Weaver hat es mir angetan, er hat gerade begonnen, ein Nest zu bauen, auf dem Grundgerüst in Form einer Schaukel sitzend ist er dabei, immer weiter angeschleppte Aststückchen zu verbauen. Er ist unglaublich flink und außerdem hektisch, alle paar Minuten hängt er kopfüber an der Baustelle und flattert ganz aufgeregt mit den Flügeln. Nach dem Frühstück fahren wir den ersten Loop, wir sehen Springböcke, Blessböcke, Black Wildebeest, eine Unterart der gewöhnlichen Gnus mit riesigem, Büffelähnlichen Hörnern, sie sehen richtig grotesk aus, vorne Büffel, hinten Gnu.

Ein Oryx und 2, 3 Kudus sehen wir auch, aber keine Rhinos, die hier ansässigen Spitzmaulnashörner sind im dichten Busch unterwegs und zupfen Blätter von den Sträuchern und Bäumen, sie sind ungleich schwerer zu entdecken wie die in Rasenmähermanier grasenden Breitmaulnashörner. An einem Wasserloch stehen einige Bergzebras, wie Blessböcke, Black Wildebeest und Black Rhino sind auch sie vom Aussterben bedroht und kommen fast nur noch in Parks und auf Farmen vor.

Ein erster 4x4 Loop bringt keine weiteren Sichtungen, aber das Wetter wird immer schlechter. Auf dem Weg zurück zur Campsite sehen wir ein Kuduweibchen mit herabhängenden Ohren, so als ob ihr das Wetter auf die Nerven geht. Ein wunderschöner Kuhreiher präsentiert sein Gefieder mit braunem Rand, was laut Vogelbuch bedeutet, dass er oder sie brütet. Ein Blue Crane Paar hat das schon hinter sich und ist mit Kücken unterwegs, diese Vögel sehen immer ein wenig aus wie Comicfiguren.

Nachdem wir noch eine Squirrelfamilie beobachtet haben, fahren wir zurück zur Campsite, das Webervogelnest ist fast fertig, der emsige kleine Vogel ist mit Innenausstattungsarbeiten beschäftigt, während das Weibchen ab und an vorbeikommt und den Baufortschritt begutachtet, was das Männchen jedes Mal fast in Ekstase versetzt und ihn bis zum Umfallen flattern lässt.

Nach der Mittagspause fahren wir in die Berge hoch, Schildkröten (Specks Hungeback) sind unterwegs, Bergzebras stehen am Wegesrand mit zerzauster Mähne und es beginnt zu regnen. Oben angekommen können wir einen Raubvogel beobachten, wie er im Sturmwind segelt, das beste Foto zeigt den Vogel von hinten, er ist nicht zu identifizieren, das Foto sieht aber toll aus. Zurück im Camp ist der erste Weg natürlich der zum Vogelnest, es ist fertig und unser Freund balzt wie ein Verrückter um seine Angebetete herum.

Auf dem Weg hinaus aus dem Park fahren wir noch einen letzten 4x4 Loop, unterwegs taucht wieder ein Mal das Geräusch vorne am Rad auf, ein kratzendes, schabendes Geräusch, wir hatten es zwar schon ein paar Mal, aber da war es nicht so laut und hörte auch wieder auf, heute hört es nicht auf und so wird klar, wir müssen morgen in eine Werkstatt. Im B&B sagen wir Bescheid, dass wir eine Nacht länger da sind und man kann uns mit einer kleinen Werkstatt dienen, wo wir morgen hin können.