African Queen

23. Juni 2009

115 km in 10 Stunden, 31°, Game Drive durch den Lower Sambezi National Park

Ja es konnte ja nicht mehr so weitergehen mit den Steigerungen, irgendwann musste die Reduzierung ja kommen. OK, man hatte uns davor gewarnt, dass im Lower Zambesi National Park, wie auch im gegenüberliegenden Mana Pools Park, gejagt würde und es so gut wie keine Tiere gäbe, und wenn man Tiere sehen würde, wären sie sehr scheu. Ob nun Wilderei oder Schlimmeres, es scheint zu stimmen, denn normalerweise müsste es am Fluss entlang von Tieren grade so wimmeln, denn hier hat es im März zuletzt geregnet. Der Wasserstand am Chongwe River ist merkwürdigerweise heute etwas höher und so lief uns das erste Mal Wasser ins Auto und wir mussten den Fußraum mit Handtüchern trockenlegen.

Am Park Gate sagte man uns, dass es ca. 2 Kilometer weiter eine freie Fläche gäbe, da wären jede Menge Löwen, leider fanden wir sie (die Löwen) nicht, etwa 15 Kilometer weiter sahen wir von weitem einen Löwen am Fluss, man kommt jedoch so gut wie nie ganz an das Ufer und so verloren wir ihn gleich wieder aus den Augen. Ob die Jungs das jedem Touristen erzählen, der hier hereinkommt? Freie, öde, leergefegte Flächen gab es noch massenhaft, dazwischen Tse-Tse-Fliegen verseuchte, ebenso leere Waldflächen, mit dem einen oder anderen Elefanten, da war die Landschaft vor dem Park wilder und interessanter. Mitten im Park gibt es ein Camp und es gibt Bauarbeiter, die verschiedene Brücken Instand setzen. Eine chinesische Firma hat den Auftrag dazu, arbeiten sehen wir aber nur Einheimische, sogar Steine werden hier noch von Hand kleingeklopft. Unvorstellbar..... 

Die verschiedenen Lodge-Autos führen uns immer wieder in die Irre, normalerweise findet man dieses Autos, wo es Löwen oder andere Katzen oder einen Kill gibt, hier stehen sie schon wegen Impalas, Warzenschweinen oder wegen drei Zebras. Den ganzen Tag sahen wir zusammengerechnet vielleicht 15 Elefanten, 10 Warzenschweine, 3 Zebras, 2 Pukus, 3 Wasserböcke, nur Impalas, die gibt es häufig, aber sie sind durch die Bank weg scheu und rennen davon, wenn sie ein Auto in der Ferne sehen. Außer uns waren nur Lodge-Gäste im Park, was ein Wunder.

Das Highlight ist ein stolzer Fischadler in einem Sumpfgebiet. Und natürlich, der Sonnenuntergang am Chongwe River, denn wir fuhren um 15 Uhr schon wieder aus dem Park. Zuvor versuchten wir noch, eine flachere Furt zu finden, da aber der Parkeingang etwas höher liegt, gibt es zwar Elefantenpfade ans Wasser, aber keine Fahr-Trasse. Draußen, direkt vor dem Park Gate gibt es dann wieder Dutzende von Elefanten, Hipos, zwei fette Krokos und einen traumhaften Blick auf den Fluss.

Auf der Campsite hat sich wieder nichts getan, kein Mensch war hier gewesen. Es gibt auch keinerlei Spuren der Phantomkatze, der Boden war gefegt gewesen, als wir kamen und wir finden nur unsere eigenen Spuren und die der Baboons. Wir hören am Abend auch nichts, es bleibt also mysteriös. 


24. Juni 2009

55 km in 2 Stunden, 30°, Fahrt zur Bananenplantage am Sambezi River

Die zweite Nacht auf der Community Campsite war ruhig und wir sind ausgeschlafen, als wir um 7 zu einem Game Drive am Chongwe River fahren. Leider sind noch nicht einmal die Krokos da und wir fahren zurück, duschen und packen zusammen. Wir versuchen noch, jemanden zu finden, dem wir das Geld für die Community geben können, aber die einzige Auskunft ist, „they are far away, you don’t find that place“. Gut dann halt nicht. Die Strecke bis zu unserem Farmer ist in weniger als 2 Stunden gefahren, in der GMA (Game Management Area), die den Park von der besiedelten Fläche trennt, sehen wir noch dreimal Elefanten, da in dieser Zone aber seit der erfolgreichen Bekämpfung der Tse-Tse-Fliegen immer mehr Menschen siedeln, gibt es immer weniger Tiere, je näher wir an Chiawa kommen.

Wir stellen unser Zelt wieder auf mit Blick auf den Sambesi River, man kann fast sehen, wie Humphrey Bogart mit seinem Raddampfer vorbeischippert. Wir genießen den Ausblick und die Atmosphäre, nehmen einen Sundowner mit unserem Farmer, die Hippos grüßen von drüben und die Löwen sind auch wieder da. Alleine dafür hat es sich schon gelohnt, hier her zu fahren, auch wenn der Nationalpark an sich eine Enttäuschung war.

Auf dem Fluss beobachten wir noch einen Fischer, der mit einem tief im Wasser liegenden, traditionellen Einbaum fischt, er steht sogar im Boot dabei. Es ist schon merkwürdig hier, zum einen die Menschen, die mit steinzeitlichen Beilen auf dem Feld und fischen gehen in Booten aus Holz arbeiten, während sie andererseits Satellitenschüsseln an der Lehmhütte haben und mit den modernsten Handys telefonieren, selbst hier im abgelegensten Teil Sambias gibt es Sendemasten und an den Wegen und Straßen verkaufen die Einheimischen in windschiefen, selbstgebauten Hütten aus Stroh Mobilfunkguthaben im Centbereich. Die Frauen und Kinder stehen am Brunnen und pumpen von Hand das Wasser hoch, um es dann in Eimern und Kanistern auf dem Kopf zu ihren Hütten schleppen,  haben aber ein Handy dabei.  That’s Africa......